Den Zaubertrank für das ewige Leben gibt es nicht

Wie weit darf Bestatter Werbung gehen?

Das folgende Motiv zeigt eine mystische Szene wie aus 1001 Nacht, einen Teppich, eine gläserne Karaffe, dazu Nebelschwaden und die Worte:
„Den Zaubertrank für das ewige Leben gibt es nicht. Sorgen Sie rechtzeitig vor.“

Zaubertrank

Das wirkt erst mal hart und auch etwas desillusionierend. Wir sterben also wirklich alle und sollten uns daher mit unserem eigenen Tod beschäftigen? Eine Wahrheit, die vielleicht nicht jeder hören möchte. Dürfen Bestatter in ihrer Werbung derart herausfordernd auftreten? Ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, der Ethik oder aber der Sinnfrage ganz allgemein?

Gyan Härri, Geschäftsführer des Unternehmens aurora Bestattungen, meint auf die Frage, ob Bestatter auf diese Art werben dürfen: „Unsere Antwort ist ganz klar JA. Denn der Tod gehört zum Leben dazu und der Umgang damit sollte offener und natürlicher werden. Ein Bestattungsunternehmen muss heute nicht mehr diskret, schwarz-weiss oder fast unsichtbar sein. Es darf auch farbig, menschlich, individuell, sichtbar und – eben wie in unserer Werbung – unter Umständen sogar ein wenig frech sein.“

In der Tat verändert sich in unserer heutigen Gesellschaft zusehends der Umgang mit Bestattungen. Gerade viele junge Menschen wünschen sich für ihren späteren Abschied eine sehr individuelle Abschiedszeremonie. Dazu gehören moderne Musik, Abschiedsfeiern in der Natur oder andere Wünsche nach den eigenen Vorstellungen, die sich ganz klar von denen der Grosseltern unterscheiden. Alles unterliegt dem Wandel, auch der Umgang mit dem Tod.

Härri erläutert weiter: Als Bestatter tun wir tagtäglich viel dafür, den Tod zu enttabuisieren. Das zeigt sich in unserem Umgang mit den Betroffenen, den Angehörigen und Fachpersonen. Es ist gelebte Philosophie in unserem Unternehmen. Dazu gehört alle Leute ernst zu nehmen mit ihren Wünschen. Daneben leisten wir auch Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen in Altersheimen, an Pflegefachschulen oder an Tagen der offenen Tür. Unsere Kundschaft schätzt diese Offenheit und verlangt zunehmend danach.“

Schweigen ist silber, reden ist gold.

Zeitungsartikel: Thuner Tagblatt, Berner Oberländer, Berner Zeitung

Wie weit darf Bestatterwerbung gehen? Der Artikel im Berner Oberländer, Thuner Tagblatt und in der Berner Zeitung liefert weitere Antworten:

BZ Zeitungsartikel (pdf)

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