Feuerbestattung

Bei der Feuerbestattung - auch Kremation genannt - wird der Körper der verstorbenen Person im Krematorium bei Temperaturen von 650 bis 1000°C eingeäschert. Feuerbestattungen dauern etwa eine Stunde und sind heutzutage sehr verbreitet. Die Kremation ist in der Schweiz eine Voraussetzung für eine spätere Naturbeisetzung.

Herzschrittmacher und Defibrillatoren müssen im Kanton Bern vor der Einäscherung entfernt werden. Künstliche Gelenke oder andere Implantate können im Körper gelassen werden.

Zahngold und Schmuck aus Edelmetall (nicht magnetisch) verbleiben in allen Krematorien im Kanton Bern ausnahmslos in der Asche der Verstorbenen. Es bestehen keine Einrichtungen zur Trennung von Asche und Edelmetallen. Die aktuelle Rechtssprechung erlaubt schweizweit keine Verwendung von "Zahngold" ohne ausdrückliche Zustimmung der Angehörigen. Die Edelmetalle verschmelzen und vermengen sich mit der Asche und werden dann optisch als Teil der Asche wahrgenommen.

Die Feuerbestattung ist eine ausserbiblische Form der Bestattung. Da der Körper in der biblisch-semitsch-christlichen Tradition eine Gott-Ebenbildlichkeit darstellt, war die Verbrennung lange ein Vergehen. Die katholische Kirche (der heilige Stuhl) empfiehlt die Erdbestattung, verbietet aber die Feuerbestattung seit 1963 nicht mehr. In dem Sinne ist die Feuerbestattung ein säkularer Prozess in unserer Kultur, ausgelöst auch durch die Angst vor Seuchen und durch diesbezügliche medizinische Erkenntnisse. Andere Betrachtungen sind auch, dass mit Hilfe des reinigenden Feuers der Leichnam den Elementen zurückgegeben wird. Die reformierte Kirche kennt keine Vorbehalte gegenüber der Kremation. In städtischen Umgebungen werden rund 90% aller Verstorbenen feuerbestattet. In ländlichen Umgebungen, die weit von einem Krematorium entfernt sind, besonders auch in katholisch geprägten Kantonen wie dem Wallis, gibt es bis zu 90% Erdbestattungen.

Im Hinduismus und Sikhismus ist die Feuerbestattung die Regel.

Im Buddhismus ist eine dreitägige Aufbahrungszeit wichtig. Am verbreitetsten ist die Feuerbestattung, aber auch Erdbestattungen sind üblich. In Tibet kennt man neben der Feuer- und Erdbestattung auch die Himmelsbestattung, bei der die Geier den verstorbenen Körper in den Kreislauf des Lebens zurückbringen.

Für gläubige Muslime und Juden ist eine Kremation ausgeschlossen, sie werden nach ihrem Glauben erdbestattet.

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